Bei wenig Zeit, Stress und großem Hunger, bleiben die Herdplatten immer öfter kalt und es landen Fertiggerichte im Einkaufskorb. Doch sind diese Produkte überhaupt gesund und was steckt da eigentlich drin? Welche Unterschiede gibt es zwischen den Produkten? Mit unserem Wissen können Sie bewusster einkaufen.

Immer mehr Fertigprodukte, auch bezeichnet als Convenience-Produkte (Convenience = Bequemlichkeit), kreuzen unseren Weg im Supermarkt. Der erste Kontakt beginnt schon in der Obst- und Gemüseabteilung. Dort liegen fertig geschnittenes Gemüse, Dressing und Obstsalat griffbereit zum direkten Verzehr bereit. Weiter geht es zum Kühlregal. Bei ca. 3-5 °C können wir zwischen Pizzateig, Pasta, Feinkostsalaten oder Frikadellen auswählen. An der Tiefkühltruhe vorbei entdeckt man verschiedene Gattungen der Fertigware. Im Tiefkühlschlaf schlummern Lasagne, Pizza, Gemüse, Fischstäbchen oder Nudelgerichte und warten auf einen warmen Moment. Der nächste Schritt führt zum Regal mit Ravioli und der Erbsensuppe aus der Dose, Tomatensauce im Glas oder fertig zubereitet Mahlzeiten in Alu verpackt. Ganz fix sind außerdem die Instantsuppen oder Snacks im Becher zubereitet. Einfach heißes Wasser drauf,  umrühren und fertig. Gleich nebenan liegen zahlreiche Fix-Tüten, die Essen wie bei Muttern oder internationale Genüsse versprechen. Man braucht nur noch ein paar Zutaten, etwas Zeit für die Zubereitung und fertig ist das Gericht. Die Würzung und Bindung kommen aus der Tüte. Das klingt doch alles ganz toll, oder? Aber haben Sie sich diese Produkte schon einmal genauer angeschaut?

Hier ein Überblick über die verschiedenen Arten von Fertig-Produkten:

StufeGrad der VerarbeitungBeispiele
küchenfertigLebensmittel müssen vor dem Garen noch vorbereitet werdengeputztes Gemüse
garfertigProdukte können ohne weitere Vorbereitung gegart werdenPasta, TK-Gemüse, paniertes Fleisch
aufbereitfertigdurch Zugabe verschiedener Lebensmittel werden fertige Speisen hergestelltKartoffelpüree, Backmischung, Fix-Tüte
regenerierfertigdurch Wärme werden die Speisen verzehrfertigFertig-Pizza, Lasagne oder die Suppe aus der Dose
verzehrfertigzum sofortigen Verzehr geeignetkalte Soßen, fertige Salate, Obstsalat, Obstkonserven

 

Achten Sie auf die Zutatenliste der Fertiggerichte!

Die Zutatenliste auf der Produktpackung verrät, was in einem Fertiggericht steckt. Beim genauen Hinschauen findet man da häufig jede Menge Zusatzstoffe. Dazu zählen, z. B. Konservierungsmittel, Stabilisatoren, Aromen oder Geschmacksverstärker. Zusatzstoffe haben die Aufgabe, die Eigenschaften der Produkte zu verbessern. Diese Stoffe müssen laut Gesetzt gekennzeichnet werden. Entweder mit dem Namen oder mit einer E-Nummer. Sie dürfen nur verwendet werden, wenn sie auch in Deutschland zugelassen sind. Das heißt jedoch nicht, dass alle Zusatzstoffe zwangsläufig für unsere Gesundheit unschädlich sind. Einige Stoffe stehen immer wieder unter Verdacht z. B. krebserregend zu sein oder Alzheimer auszulösen.

Darüber hinaus hinterlassen sie bei uns einen unnatürlichen Eindruck, denn je öfter wir davon essen, desto mehr gewöhnen sich unsere Geschmacksnerven an den einheitlichen Geschmack bzw. Optik. Tipp: Je länger haltbar und je stark das Fertigprodukt verarbeitet ist, desto mehr Zusatzstoffe und weniger Nährstoffe sind enthalten.

Fett, Zucker & Co.

Des Weiteren verstecken sich noch mehr Inhaltsstoffe in den Fertigprodukten. Salami-Pizza, Tiefkühl-Burger oder Schnitzel für den Toaster enthalten oft viel Fett mit einem großen Anteil gesättigter Fettsäuren, Salz und sowie schnell verwertbare Kohlenhydrate. Außerdem liefern die meisten Produkte entsprechend mehr Kalorien, weniger Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, als eine aus frischen Zutaten zubereitete Mahlzeit. Das kann sich auf Dauer auf der Waage und auf die körperliche und geistige Fitness bemerkbar machen.

Angaben der Portionsgrößen

Neben den Inhaltstoffen sollten Sie außerdem auf die angegebene Portionsgröße achten. Oft sind die Portionen kleiner als die Menge, die Erwachsene gewohnt essen. Die Angaben zum Anteil der Tages-Energiezufuhr beziehen sich meist auf den durchschnittlichen Bedarf einer erwachsenen Frau (2.000 kcal). Der Nährstoffbedarf ist bei jedem Menschen jedoch sehr unterschiedlich. Wenn Sie es genau wissen wollen, dann rechnen Sie die Kalorien auf die von Ihnen tatsächlich verzehrten Menge hoch.

Einkaufstipps zu den Fertiggerichten:

  • Achten Sie aufs Etikett und wählen Sie Produkte mit wenigen bzw. gar keinen Zusatzstoffen aus.
  • Je kürzer die Zutatenliste ist, desto besser ist das Produkt.
  • Wenn Sie auf künstliche Farb- und Aromastoffe sowie Geschmacksverstärker verzichten möchten, können Sie zu Bio-Produkte greifen.
  • Tiefkühlprodukte oder Produkte aus dem Kühlregal kommen meist mit weniger Zusatzstoffen aus. Einige Hersteller verzichten sogar bewusst auf diese Stoffe.
  • Kaufen Sie bewusst Convenience-Gerichten ein und wählen Sie Produkte mit viel Gemüse, wenig Fett und Zucker aus.
  • Fettarme Fertigprodukt-Varianten enthalten weniger als 10 bis 20 g Fett pro Portion. Schon eine Gemüsepizza statt einer Pizza mit Salami spart Fett und Kalorien.
  • Kochen Sie mit Grundnahrungsmitteln, denn Fertiggerichte sind im Verhältnis meist teurer als selbstgekochte Speisen. Das schont den Geldbeutel.

Fertiggerichte: Gesund aufgepeppt und gut kombiniert

Fertigprodukte können ganz leicht mit etwas Frischem, wie Salat, Rohkost oder Obst zu einer vitalstoffreichen Mahlzeit aufgepeppt werden. Ein Topping aus Gemüsestreifen, Nüssen und Käse, werten jede Tütensuppe oder den Inhalt der Raviolidose auf. Gemüsestreifen und frische Kräuter bringen auch auf der Fertigpizza gleich noch ein paar mehr Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.

Die schnelle Alternative – Pizzateig aus dem Kühlregal. Damit können Sie ganz einfach Ihre Lieblings-Pizza kreieren und eine ausgewogenere Variante auf den Tisch bringen. Auch ein toller Flammkuchen lässt sich daraus zubereiten. So geht´s: Teig mit Schmand bestreichen, mit Kürbisstreifen, roten Zwiebeln und Thymian bestreuen, 10 Minuten backen und schon hat man einen leckeren Kürbisflammkuchen.

Frische Pasta aus dem Kühlregal ist ein Convenience-Produkt, das ebenfalls schnell zubereitet ist und sich gut mit viel Frische ergänzen lässt. Mit einer Sauce aus Babyspinat, Cocktailtomaten, Filetstreifen, frischen Kräutern und etwas Frischkäse lässt sich wunderbar ganz schnell ein leckeres und gesundes Gericht zaubern.

Hülsenfrüchte aus der Dose (Kichererbsen, Bohnen) sind ideal für die schnelle und gesunde Küche. In den vorgegarten Eiweißbomben stecken viele Nährstoffe und sie lassen sich ganz flott zu einem Super-Sattmacher-Salat, mit Bohnen, Dosen-Thunfisch, frischer Paprikaschote und Kräutern, zubereiten. Auch in der Tomatensauce aus dem Glas stecken jede Menge Vitalstoffe, gerade der sekundäre Pflanzenstoff Lycopin ist noch mehr in der gekochten Form der Tomate vorhanden und schützt mit antioxidativen Eigenschaften unsere Zellen. Pur oder kombiniert mit angebratenen Rinderhackfleisch und Gemüse schmeckt das toll zu Nudeln.

Darüber hinaus ist Tiefkühlgemüse eine schnelle und gesunde Alternative unter den Convenience-Produkten. Das Gemüse wird direkt nach der Ernte blanchiert und schockgefrostet. So bleiben Vitamine und Mineralstoffe weitgehend erhalten und Sie sparen Zeit, da das Putzen und Schneiden des Gemüses schon erledigt ist.

Fazit:

Wer ab und zu ein Fertiggericht auf den Tisch bringt und sich sonst ausgewogen ernährt, schadet seiner Gesundheit nicht. Wenn Sie die Fertiggerichte beim Einkauf bewusst auswählen und mit frischen Zutaten kombinieren, dann bleibt Ihr Speiseplan insgesamt vollwertig und abwechslungsreich.

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Bildquelle: Unsplash Carissa Gan