Ab dem 40. Lebensjahr verändert sich das Hormongleichgewicht zwischen Progesteron und Östrogen im weiblichen Körper. Geraten beide Hormone ins Wanken, kann es neben den klassischen Wechseljahrsbeschwerden auch zu Stimmungsschwankungen, Nervosität, Gereiztheit und schlechter Laune kommen.

Merken wir gleich ein Stimmungstief, können wir mit verschiedenen Dingen entgegen wirken oder diese vorbeugen. Wichtig ist vorher zu schauen, ob es wirklich die Wechseljahre sind oder ob es auch andere Auslöser dafür gibt. Sind es lösbare Probleme, können Sie vorher schauen, wie diese aus dem Weg geschafft werden. Aber auch hier sind vorbeugende Maßnahmen sinnvoll, gelassen den Problemen zu entgegnen, ruhiger zu werden und mit einem klaren Kopf passende Lösungen zu finden. Ein gesunder Lebensstil kann schlechte Stimmung verhindern und für mehr Gelassenheit sorgen. Hier sind Bewegung, Ernährung und Entspannung wichtige Faktoren.

Mehr Gelassenheit durch Bewegung

Insbesondere wird durch Sport und Bewegung die Stimmung angehoben, da der Körper dabei Glückshormone ausschüttet. Zudem regt körperliche Aktivität den Kreislauf an, da mehr Sauerstoff ins Blut und die Zellen gelangt. Wir kommen in Schwung, spüren bessere Laune und streifen Müdigkeit ab. So werden auch unsere Abwehrkräfte gestärkt und wir bleiben fit sowie leistungsfähig. Sport baut zudem Stress ab, fördert einen guten Schlaf und senkt die körperliche Anspannung. Wer regelmäßig mindestens dreimal à 30–60 Minuten in der Woche eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining absolviert, entwickelt dabei ein positives Gefühl.

Mehr Gelassenheit durch gesunde Ernährung

Für noch mehr Entspannung und Stressabbau gibt es zahlreiche Zutaten, welche die Nerven beruhigen und die Stimmung aufhellen können. So sorgen die komplexen Kohlenhydrate aus Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Gemüse und Haferflocken für einen ausbalancierten Blutzuckerspiegel, verhindern eine Unterzuckerung, schützen vor Heißhunger und entsprechend schlechter Laune. Darüber hinaus haben Kohlenhydrate eine entspannte und regenerierende Wirkung.

Gute Laune ist essbar: In Cashewkernen, Mohn, Sojabohnen und Bananen steckt die Aminosäure Tryptophan. Diese wird im Gehirn zu Serotonin umgewandelt, das als „Glückshormon“ für gute Stimmung und Entspannung sorgt. Darüber hinaus ist es empfehlenswert viel Gemüse und Obst zu esse. Diese Lebensmittel liefern reichlich Kalium, das den Blutdruck senken und ausgleichend wirken kann. Der Mineralstoff Magnesium, dämpft die Folgen von Stresshormonen und löst Anspannung und Nervosität. Bananen, Kakao, Hülsenfrüchten, Ananas, Aprikosen und Vollkornprodukten sind gute Magnesiumquellen. Folsäure holt Sie aus dem Stimmungstief, denn es ist entscheidend an der Produktion von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin beteiligt. Enthalten ist Folsäure in Kichererbsen, Tomaten und grünem Gemüse.

Mehr Gelassenheit durch Entspannung

Neben der passenden Nahrung und Bewegung sind ausreichend Schlaf und Entspannung wichtig, um sich zu Erholen, Stress loszulassen und die Laune zu steigern. Ein regelmäßiges Entspannungstraining hilft uns körperliche Verspannungen zu lösen und unnötige geistig-seelische Spannungen abzubauen. Mehr innerer Frieden, Heiterkeit und Gelassenheit entwickeln sich. Das funktioniert sehr gut mit Meditation und Atemübungen. Wer viel an der frischen Luft ist, bekommt garantiert gute Laune. Das Tageslicht wirkt Wunder und hebt die Stimmung. Ein halbstündiger Spaziergang in der Mittagpause sowie möglichst viel Bewegung tagsüber an der frischen Luft bauen Stress ab und tragen zur Entspannung bei.

Auch mal Nein sagen

Wollen Sie es auch jedem Recht machen und können Sie schlecht Nein sagen? Da fragt die Freundin, ob man nicht die Blumen gießt, die Mutter ob der Rasen gemäht werden kann, die Kinder räumen ungern das Zimmer auf oder die Kollegin schafft eine Aufgabe nicht mehr vor dem Feierabend. Wenn Sie alle Anfragen und Bitten annehmen, kann das auf Dauer zu Stress und Überforderung führen. Lehnen Sie Anfrage auch mal ab und sagen Sie nett aber bestimmt NEIN. Ihre Freunde, Familie oder Kollegen haben dafür sicherlich Verständnis und Sie sind erleichtert, ohne jemanden vor dem Kopf gestoßen zu haben. Je öfter Sie das machen, fällt das Nein-Sagen ihnen leichter und Sie können das machen was Sie auch wirklich gerne tun.

Nobody is perfect

Es muss nicht immer alles hundertprozentig sein. Das Geschirr kann auch mal stehen bleiben und die Wäsche muss nicht immer gleich sofort gewaschen werden. Wenn Sie immer alles kontrollieren möchten und von sich Höchstleistungen erwarten, führt das schnell zu Unzufriedenheit und Ängsten. Perfektionismus stresst und verursacht Nervosität sowie Unruhe. Testen Sie es mal aus und probieren Sie mal nicht so perfekt zu sein. Sie werden merken, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn die Wohnung nicht sofort und super sauber ist, die Haare mal nicht so richtig sitzen oder die Arbeit nicht 120 Prozent abgegeben wurde. Achtzig Prozent sind auch okay und die Welt geht dabei nicht unter.

Ich wünsche Ihnen mehr Gelassenheit!