Egal ob Restaurantbesuch, Geburtstagparty oder beim Feiern im Club – für Viele gehören alkoholische Getränke wie Champagner, Prosecco, Bier, Wein und auch Hochprozentiges dazu. Wer aber zu oft über den Durst trinkt sollte wissen, dass der regelmäßige Konsum von Alkohol Folgen für Körper und Geist haben kann.

Was ist Alkohol überhaupt?

Bei Alkohol handelt es sich chemisch um Ethanol, also um einen einwertigen Alkohol mit der chemischen Formel C2H5OH. Alkohol entsteht durch das Vergären von zuckerhaltigen Früchten oder anderen stärkereichen Rohstoffen wie Kartoffeln, Getreide oder Mais.

Dickmacher Alkohol

Ein Gramm Fett birgt neun Kalorien. Auch Alkohol enthält mit sieben Kalorien pro Gramm Alkohol fast doppelt so viele Kalorien wie ein Gramm Kohlenhydrate mit vier Kalorien. Da Alkohol weder essentielle Nährstoffe noch Vitamine und Mineralstoffe enthält, aber einen hohen Energiegehalt besitzt, bezeichnet man den Genuss von Alkohol als Zufuhr von „leeren Kalorien“. Zwanzig Gramm reiner Alkohol stecken zum Beispiel in einem halben Liter Bier (210 kcal), einem viertel Liter Wein (180 kcal) oder zwei Shots Wodka (180 kcal). Ein Glas Wein enthält schon so viele Kalorien, wie eine Zwischenmahlzeit. Zudem ist Alkohol nicht nur eine flüssige Kalorienbombe, sondern regt noch zusätzlich den Appetit an. Und in weinseliger Stimmung hat man dann selten im Blick, wie viel nebenbei vernascht wird. Hinzu kommt, dass Alkohol im Blut die Fettverbrennung blockiert und so die lästigen Polster geradezu konserviert.

Wie wirkt und was bewirkt Alkohol im Körper?

Wer Alkohol trinkt, sollte sich bewusst machen, dass es ein starkes Zellgift ist und ein hohes Suchtpotential hat. Es gelangt sehr schnell über das Blut in alle Regionen des Körpers. Wie Alkohol wirkt, ist abhängig von Konsum, Menge und Promillegehalt (Anteil an Alkohol, den eine Person zur Messung im Blut hat).

Hier kommen die einzelnen Wirkungen je nach Promille:

1 Promille = 1 Gramm Alkohol / pro 1 Kilogramm Blut

  • AB 0,1 PROMILLE

Die ersten Schlucken Alkohol sind getrunken und schon kleine Menge Alkohol wirken enthemmend. Wir fühlen uns gut, werden redseliger und die Stimmung ist gelöst. Entfernungen werden bereits jetzt schon falsch eingeschätzt.

  • 0,3–0,5 PROMILLE

Bis 15 % der Sehleistung sind hier eingeschränkt. Die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen lassen nach. Mit Kritik kann man in diesem Bereich schlechter umgehen. Wir sind schneller gereizt und gehen mehr Risiko ein. Wir hören schlechter und Geschwindigkeiten können nicht mehr richtig einschätzt werden.

  • AB 0,8 PROMILLE

Die Konzentration lässt nach und es kommt zum einem eingeengterem Blick (Tunnelblick). Die Reaktionszeit verlängert sich um etwa 30 bis 50 Prozent, verbunden mit Gleichgewichtsstörungen und euphorisch, enthemmten Verhalten.

  • 1,0–2,0 PROMILLE: RAUSCHSTADIUM

In diesem Stadium verschlechtert sich die Sehfähigkeit und vor allem das räumliche Sehen. Deutliche Sprech-, Reaktions-, Gleichgewichts- und Orientierungsstörungen treten auf.

  • 2,0 BIS 3,0 PROMILLE: BETÄUBUNGSSTADIUM

Wer das Betäubungsstadium erreicht braucht Hilfe. Hier sind die Bewegungen unkontrolliert, Muskeln werden schlaff und es wird kaum noch auf etwas reagiert. Der Körper wehrt sich und möchte durch Erbrechen den Alkohol aus dem Magen befördern.

  • AB 3,0 PROMILLE: LÄHMUNGSSTADIUM

Hier drohen Lähmungen, Koma, Atemstillstand und Tod.

Und wie schnell baut sich der Alkohol im Körper wieder ab? Als Faustregel gilt: Bei Frauen sind es 0,1 Promille pro Stunde, bei Männern stündlich 0,2 Promille abhängig von Alter, Gewicht und Größe. Das bedeutet, der Abbau eines Standardglases dauert bei einer Frau (55 kg) 1,5–3 Stunden, bei einem Mann (80 kg) 1–2 Stunden. Die Giftstoffe sind für den „Kater“ danach verantwortlich.

Wer regelmäßig Alkohol trink tut seinem Körper nichts Gutes, denn er kann sich dadurch verändern. Das Gift greift neben allen anderen Organen besonders die Leber an. Folgen sind eine Fettleber und eine Veränderung der Leberzellen. Darüber hinaus erhöht übermäßiger Alkoholkonsum das Krebsrisiko, beschädigt das Gehirn, Herz und die Blutgefäße. Die vermeintlich positive Wirkung, die ein moderater Genuss von Alkohol haben soll, hat eine Studie des University College London widerlegt, die vor knapp zwei Jahren im Britisch Medical Journal veröffentlich wurde. Kurzfristig genossen erhöht Alkohol den Blutdruck, kann träge machen und entzieht dem Körper Wasser und Vitalstoffe. Zudem sterben bei jedem Rausch Millionen von Gehirnzellen ab. Außerdem kann sich das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzrhythmusstörungen erhöhen.

Wie viel Alkohol ist unbedenklich?

Der gesundheitlich unbedenkliche Alkoholkonsum liegt bei gesunden erwachsenen Frauen bei 12 Gramm, das entspricht einem Standardglas Alkohol am Tag, also etwa 0,1 Liter Wein oder Sekt, 0,25 Liter Bier oder 4 Zentiliter Schnaps. Für gesunde erwachsene Männer liegt diese Grenze mit 24 Gramm Alkohol pro Tag bei der doppelten Menge.

Grundsätzlich gilt: Es sollte an mindestens zwei Tagen in der Woche gar kein Alkohol getrunken werden.

Feiern ohne oder mit wenig Alkohol – geht das?

Wenn Sie ganz selbstbewusst und freundlich den Alkohol ablehnen, brauchen Sie komische Blicke nicht befürchten. Diese Konsequenz kommt bei den meisten Menschen gut an. Durch Üben und mentales Training kann das Ablehnen von Alkohol gelernt werden. Je häufiger Sie es machen, umso leichter und selbstverständlicher wird es Ihnen fallen. Übrigens: Sekt, Wein oder Bier – für alle Getränke gibt es auch eine leckere alkoholfreie Variante. Setzen Sie sich feste Grenzen an Mengen Alkohol, die Sie am Abend trinken möchten und bleiben Sie dabei konsequent. Das können beispielweise höchstens zwei Gläser Wein am Abend sein. Trinken Sie zwischendurch auch mal ein Wasser oder ein auf anderes alkoholfreies Getränke. Am nächsten Tag werden Sie froh und stolz sich sein.

Was kann ich sonst tun?

Überlegen Sie sich wann und warum Sie Alkohol trinken! Ist es eine Gewohnheit, während Sie vor dem Fernseher sitzen oder wollen Sie sich von einem stressigen Tag belohnen? Beobachten Sie Ihr Verhalten. Dann können Sie auch etwas ändern. Regelmäßige Entspannungsübungen wie Atemübungen, Meditationen oder Body-Scans können helfen weniger und bewusster Alkohol zu trinken. Hier gibt es dazu einen interessanten Artikel.

Tipp aus der Redaktion: Sagen Sie sich bei der Meditation oder der Atemübung mehrmals im Kopf wie viel Gläser Alkohol Sie bei der nächsten Gelegenheit trinken wollen. Setzen Sie sich dabei eine genaue Grenze. Bei regelmäßiger und täglicher Anwendung werden Sie merken, dass Sie auf mehr Alkohol gar keine Lust mehr haben.

3 Super-Tipps gegen den Kater nach Silvester

Der sicherste Weg einen Kater zu vermeiden heißt, gleich im Vorfeld auf ein Zuviel an Alkohol zu verzichten. Sollten es am Abend doch ein, zwei Gläschen zu viel geworden sein und Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit machen sich nach dem Aufwachen breit, gilt:

  1. Viel (Nichtalkoholisches) Trinken – Am besten schon vor dem Zubettgehen reichlich wässern und auch morgens nach dem Aufstehen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Mineralwasser, Saftschorlen oder Kräutertees achten. So stellt sich das Gleichgewicht zwischen den Mineralstoffen wie Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium und dem Wasser im Körper wieder ein.
  2. Ausgewogenes Frühstück – Es muss nicht immer Rollmops sein: Vollkornbrot oder ein Müsli mit frischen Früchten stärken den Körper und versorgen ihn mit Mineralstoffen und Vitaminen.
  3. Bewegung an frischer Luft – Das bringt den Kreislauf in Schwung und hilft den Alkohol schneller abzubauen.

Weitere Infos auf der Internetseite www.kenn-dein-limit.info – Eine Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für Jugendliche und junge Erwachsene. Unterstützt durch den Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.