Als Kind waren die kleinen grünen Röschen nicht der Renner auf meinem Teller, als Erwachsener essen ich Rosenkohl umso lieber. Das hat mit der Vielfältigkeit und den Inhaltsstoffen zu tun.

Die Röschen des Rosenkohls sind die Triebknospen der Stängelblätter. Diese wurden in Belgien im 16. Jahrhundert gezüchtet und kamen im 19. Jahrhundert in Europa auf dem Markt. Durch die belgische Herkunft wurde er ursprünglich auch “Choux de Bruxelles“, übersetzt „Brüsseler Sprossen“, genannt. Heute wird Rosenkohl hauptsächlich in den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien angebaut.

Bei näherem Betrachten sehen die Knospen wie Miniatur-Kohlköpfe aus, die wie Sprossen an einem grünen Stamm wachsen. Diese schmecken leicht bitter und intensiv nach Kohl, aber je nach Kälteeinwirkung auf dem Feld wird der Rosenkohl-Geschmack milder und süßlicher. Rosenkohl hat von September bis Januar Saison und ist gerade für die Wintermonate eine echte Vitamin-Bombe. Die etwa walnussgroßen hell- bis dunkelgrünen Rosenkohl-Röschen werden im Supermarkt und auf dem Wochenmarkt frisch in Netzen oder als lose Ware verkauft. Auch in der Tiefkühltruhe ist er zu finden.

Röschen vollen Vitamine

Besonders Vitamin C enthält Rosenkohl und schon 100 g decken unseren Tagesbedarf gut ab. Deswegen ist es empfehlenswert die kleinen Röschen kurz zu dämpfen oder zu dünsten, damit die Vitamine erhalten bleiben. Neben den enthaltenen B-Vitaminen, Vitamin K und der Folsäure, sind reichliche Mineralstoffe, wie Kalium, Eisen, Magnesium und Zink enthalten. Darüber hinaus sind in den Röschen jede Menge Ballaststoffe zu finden, die leider bei manchen Menschen zu Blähungen führen können. Forschungsergebnisse haben auch gezeigt, dass Rosenkohl entgiftend wirkt und so das Krebsrisiko senken kann. Diese leckere Beilage trägt dazu bei unseren Zellen vor krebserregende Stoffen zu schützen.

Küchenpraxis

Einkaufen/Lagerung

Rosenkohl sollte bei dem Einkauf schöne grüne, knackige Blätter haben und die Blätter dicht geschlossen sein. Auch die Schnittstelle am Strunk sollte noch frisch wirken. Es ist ein empfindliches Gemüse und wird schnell welk. Am besten halten die Röschen, verpackt in Frischhaltebeutel, ca. vier bis fünf Tage im Gemüsefach frisch. Wer mehr Rosenkohl hat, als er essen kann, kann ihn auch einfrieren, dabei sollte er vorher kurz blanchiert und anschließend eingefroren werden. Im Tiefkühlfach kann so der Kohl etwa ein Jahr Freude bringen. Vor der Zubereitung die äußeren Blätter entfernen und den Strunk abschneiden. Wenn der Strunk kreuzweise eingeschnitten wird, gart der Kohl gleichmäßig. Anschließend die Röschen waschen und mit etwas Wasser ca. 5-7 Min. garen. Rosenkohl sollte nicht zu lange kochen, da er dann sonst matschig wird, Aroma und Vitamine verliert. Durch die Zugabe von einer Prise Zucker ins Kochwasser wird das Kohlaroma abgemildert. Besonders lecker ist es, wenn die Röschen halbiert und in etwas Olivenöl angebraten werden. So entsteht noch ein schmackhaftes Röstaroma. Rosenkohl passt gut als Beilage, in Aufläufe, Eintöpfe oder im Salat. Er schmeckt toll zu deftigen Hausmannsgerichten mit Kartoffelbrei, Pilzen, Seitan und Tofuwürstchen. Aber auch mit exotischen Zutaten wie Kokosmilch, Curry, Chili, Granatäpfeln, Kardamom und Ingwer kommt das Aroma von Rosenkohl toll zur Geltung.

Rosenkohlsalat mit Spinat und Kichererbsen und Gojibeerendressing

superfood

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Zutaten für 2 Personen:
2 große Karotten
16 Rosenkohlröschen
1 kleine Ingwerknolle, 1 cm
4 EL Olivenöl
2 EL Sesamsamen
1 Msp. Kreuzkümmel und Kurkuma, gemahlen
Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer
100 g Babyspinat oder Feldsalat
150 g Kichererbsen (Dose)
1 EL Zitronensaft
1 EL Gojibeeren, getrocknet
2 Zweige Dill

Zubereitung:

  1. Karotten schälen, waschen und in Würfel schneiden. Rosenkohl putzen, waschen und halbieren. Ingwer schälen und feinhacken.
  2. 2 EL Öl in einer Pfanne erhitzen Ingwer darin kurz andünsten. Dann Karotten, Rosenkohl und Sesam zugeben und einige Minuten anbraten. Mit 2–3 EL Wasser angießen und 15 Minuten zugedeckt weich dünsten. Gemüse mit den Gewürzen abschmecken.
  3. Spinat waschen und trocken schütteln. Kichererbsen abspülen und abtropfen lassen.
  4. Rest Öl mit Zitronensaft verquirlen. Gojibeeren zugeben und mit Salz und Pfeffer würzen.
  5. Gemüse und Kichererbsen auf den Spinat anrichten, mit dem Dressing beträufeln und den Dill bestreuen.