Rot, rund, säuerlich-süß – so kennen und lieben wir die Tomate. Sie ist sehr vielseitig in Form, Farbe, Geschmack und bei der Verwendung. Auch die zahlreichen Inhaltsstoffe können punkten.

Tomaten haben ihren Ursprung in den Anden und wurden dort von den Azteken in Mexiko angebaut. Die spanischen Eroberer brachten im 16. Jahrhundert die Tomate nach Südeuropa. So kam die rote und runde Frucht zu uns und wurde die Nummer Eins der beliebtesten Gemüsearten. Neben dem Freilandanbau wachsen Tomaten zu 90 % unter Glas, wo sie ihre Nährstoffe durch Tröpfchen-Röhrchen bekommen. Vorteil daran ist, dass die Anbauer kaum Pflanzenschutzmittel benötigen. Freilandtomaten aus biologischem und regionalem Anbau besitzen aber mehr Nährstoffe und Geschmack, da sie in der Saison zwischen Juni und September reif geerntet werden. Besonders gerne wird neben den frischen Tomaten, verarbeitete Produkte wie Ketchup, Tomatenmark, Dosentomaten, Saft und Sauce verspeist. Auf dem Wochenmarkt kann man die Vielfalt der Tomatensorten bestaunen. Sie gibt es natürlich in rot, aber auch grün, gelb, gestreift, schwarz oder in violett. Die gängigste Frucht ist die runde und rote Tomate, die knackig, saftig und leicht säuerlich ist. Diese wird gerne für Salate verwendet. Zum Naschen eignet sich die süßlich schmeckende, kleine und runde Kirsch- bzw. Cherrytomate. Die leicht unförmige und große Fleischtomate besitzt viel aromatisches Fruchtfleisch, wenig Kerne und ist ideal für Saucen, Suppen, zum Füllen und als Ragout. Strauch- oder Rispentomaten werden mit den duftenden Zweigen verkauft, sind besonders aromatisch und eignen sich gut für frische Rohkost und auch leicht angedünstet zu Pasta. In den Dosen findet man meistens die Eier- oder Flaschentomaten. Die sonnengereiften Früchte kommen hauptsächlich aus dem Mittelmeerraum, sind sehr aromatisch und eigen sich für Soßen und Suppen.

Superfood in Rot

Tomaten besitzen kaum Kalorien (9 kcal pro 100 g), enthalten Vitamin C, Folsäure, B-Vitamine und die Mineralstoffe Eisen und Zink. Insbesondere in den Freilandtomaten steckt noch zusätzlich eine Extra-Portion Vitamin C. Die rote Farbe stammt von dem sekundären Pflanzenstoff Lycopin, ein Farbstoff der zur Familie der Carotinoide gehört. Es soll eine antioxidierende Wirkung besitzen und anti-karzinogen wirken. So kann die Tomate vor Prostata-Krebs und andere Krebsarten schützen. Das hitzeunempfindliche Lycopin steckt in frischen Tomaten, aber auch in Tomatenprodukten, wie getrocknete Tomaten, Dosentomaten oder Tomatenmark, dabei noch in konzentrierter Form.

Tomaten in der Küche

Tomaten kann man überall kaufen, sie sollten dabei schön prall, glänzend und ohne Druck-, Schimmel oder Matschstellen sein. Sind die Tomaten an einer Rispe, sollte auch das Grün frisch und nicht welk aussehen. Tomaten schmecken am besten sonnengereift geerntet, frisch vom Strauch gepflückt. Aber auch ein paar Tage kann man die roten Früchte aufbewahren. Das Aroma bleibt enthalten, wenn Tomaten bei Zimmertemperatur, also nicht zu kühl, gelagert werden. Liegen die Tomaten im und nicht auf dem Kühlschrank geht das tolle Aroma verloren. Tomaten reifen schnell nach, da sie das Reifegas Ethylen abgeben. Das kann die Reifung anderer Obst- und Gemüsearten beeinflussen. Wer keine überreifen Bananen oder Gurken mag, sollte Tomaten davon getrennt lagern. Unreife Avocados oder noch grüne Bananen profitieren davon und reifen so besser nach.

Das Grün und den Stielansatz sollte man nicht essen, da es geringe Mengen von dem giftigen Solanin enthält. Vor dem Verzehr sollte der Stielansatz und das Grün entfernt werden. Empfehlenswert ist es die Tomate samt Kerne und Haut zu essen, da dort die meisten Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe drin stecken. Bei manchen Rezepten, wie Soßen oder Suppen, bedarf es aber der Häutung und Entkernung. So einfach geht’s: Stielansatz entfernen, Tomaten einritzen und einige Sekunden in kochendes Wasser geben, herausheben und mit kaltem Wasser abschrecken. Die Tomate lässt sich dann ganz leicht schälen. Tomaten sind sehr vielseitig. Sie schmecken im Salat, pur, gefüllt, als Soße, Suppe oder Dip verarbeitet, als Aufstrich oder warm als Ragout.