Wer kennt das nicht: Wochenende…es regnet…der Hunger kommt. War da nicht noch irgendwo eine Packung Frühlingsrollen zum Aufwärmen? Vielleicht hinter dem abgelaufenen Joghurt? Oder neben dem Topf mit dem Spaghetti-Bolognese-Rest von vor…ja wie vielen Tagen eigentlich? Oh je…und im Gemüsefach schrumpelt ja auch schon einiges vor sich hin. Offensichtlich ist die Zeit mal wieder reif, den Kühlschrank auszuräumen und gründlich zu putzen. Da wird wohl wieder einiges in Müll wandern müssen. Aber muss das wirklich sein? Bloß nicht!

Wie viel werfen wir weg?

Laut einer Studie der Universität Stuttgart von 2012 im Auftrag des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wirft jeder von uns pro Jahr durchschnittlich 82 Kilogramm noch genussfähige Lebensmittel weg. Das entspricht einem Warenwert von 235 € im Jahr. Bares Geld, das im wahrsten Sinne des Wortes in der Tonne landet! Obst- und Gemüse ist mit 40 % trauriger Spitzenreiter auf unserer Wegwerf-Liste, gefolgt von Back- und Teigwaren (20 %) sowie Speisereste mit 12 %. Außerdem wandern häufig Milchprodukte (8 %) in den Müll. Dabei wären die Lebensmittel in den meisten Fällen noch genießbar gewesen. Der Salat war halt nur ein bisschen schlaff, die Möhren schon länger nicht mehr knackig und der Joghurt, laut Verfallsdatum, vorgestern abgelaufen. Doch was lässt sich denn tatsächlich noch aus verschrumpelten Gemüseresten, überreifem Obst, trockenen Brotscheiben und Speiseresten zaubern?

Beste Reste

Überreifes Obst & schlaffes Gemüse

Hippe to go-Getränke oder Einkochen wie zu Omas Zeiten? Sehr reifes Obst lässt sich vielseitig einsetzen und beispielsweise wunderbar zu Smoothies, Milchshakes, Muffins, Eis oder Sorbet verarbeiten. Ist das Obst aufgrund von Druckstellen unansehnlich, einfach die betroffenen Partien wegschneiden und zu Kompott oder Konfitüre einkochen. Auch Gemüse & Salate mit Makel finden ihren Weg in Smoothies und Suppe. Gemüseabfälle und Reste lassen sich außerdem wunderbar zu einem Gemüsefond einkochen, der als Grundlage für eine Suppe, ein Risotto oder als isotonischer Durstlöscher dienen kann.

Kräuter

Oftmals werden beim Kochen nur Teile frischer Kräutersträuße verwendet. In dem Fall bietet es sich an, gleich das gesamte Bund mit den Stielen zu waschen und zu hacken, um dann den nicht benötigten Teil in einem Frischehaltebeutel einzufrieren. Man kann die gefrorenen Kräuter beim nächsten Kochabend portionsweise entnehmen. So vermeidet man Tage später verwelktes Grün im Gemüsefach zu entdecken.

Trockene Brotscheiben

Altbackenes Brot eignet sich hervorragend für Croutons, Semmelknödel, Gerichte wie Armer Ritter oder süße Aufläufe und Brotsalat. Auch als Paniermehl, lässt es sich vielseitig einsetzen. Aber Vorsicht bei Schimmelbildung. In dem Fall sollte das Brot komplett weggeworfen werden.

Speisereste

Essen vom Vortag kann in gut verschlossenen Dosen mehrere Tage aufbewahrt werden. Wer schon ahnt, dass er die nächsten Tage nicht zum Restegenuss kommen wird, friert die Portion am besten gleich ein. Gekochte Nudeln, Linsen, Reis und Kartoffeln lassen sich in leckere Salate und Aufläufe oder mit frischen Zutaten in köstliche Pfannengerichte verwandeln.

Den eigenen Sinnen vertrauen

Gucken, riechen und im Zweifelsfall ein klein wenig probieren: Bevor Sie Essensreste wegwerfen, verschaffen Sie sich Gewissheit, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist oder nicht. In den meisten Fällen lässt sich aus dem vermeintlichen Müll mit ein wenig Kreativität Köstliches zaubern.

Wertvolle Hinweise für die Resteküche und zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung liefert die Kampagne „Zu gut für die Tonne“ des Bundesministeriums. Auf der Internetseite www.zugutfürdietonne.de oder mit der App Beste Reste finden sich Tipps zur Lagerung & Haltbarkeit, Rezeptideen, Einkaufs- und Partyplaner und vieles mehr. Auch die Verbraucherzentrale bietet mit dem Buch Kreative Resteküche einen umfangreichen Ratgeber zur Resteverwertung an.

Hier ein Rezept, wenn Sie noch Gemüsereste übrig haben:

Resteküche

Brokkoli-Kürbis-Bowl

Zubereitungszeit: 20 Minuten
Zutaten für 1 Portion:
150 g Butternusskürbis
100 g Brokkoli
1 Ingwerknolle, 1 cm
2 EL Olivenöl
Meersalz, Pfeffer,
je 1 Prise Kreuzkümmel, gemahlen, Chilipulver
2 EL Zitronensaft
1 TL Apfeldicksaft
1 Msp. Kurkumapulver
1 Salatherz
2 EL Granatapfelkerne

Zubereitung:

  1. Kürbis putzen, schälen, waschen, entkernen und in Stücke schneiden. Brokkoli putzen, waschen und in kleine Röschen teilen.
  2. 1 EL Öl in einer Pfanne erhitzen, Gemüse anbraten und ca. 10 Minuten dünsten. Gemüse mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und Chili würzen.
  3. Rest Öl mit Zitronensaft, Dicksaft und Kurkuma vermischen, mit Salz und Pfeffer würzen. Salat waschen, trocken schütteln und in feine Streifen schneiden.
  4. Gemüse, Salat in einer Bowl anrichten, mit dem Dressing beträufeln und mit den Granatapfelkernen bestreut servieren.