Kenne Sie das auch, nach einem fettigen Essen, zu viel Eis oder geräucherter Wurst drückt der Magen und Sie bekommen Sodbrennen? Gerade nach einer üppigen Mahlzeit ist das oft zu spüren. Doch das muss nicht sein: Mit der passenden Ernährung hat Sodbrennen keine Chance mehr.

Das Symptom Sodbrennen wird durch die Refluxkrankheit verursacht. Darunter versteht die Medizin den Rückfluss des Mageninhalts in die Speiseröhre. Die häufigste Ursache für Reflux ist die Erschlaffung des unteren Speiseröhren-Schließmuskels durch eine verringerte Muskelspannung. Dieser Schließmuskel ist dafür da, dass der Mageninhalt nicht in die Speiseröhre zurückfließen kann. Das führt zu Reizungen der Speisenröhrenschleimhaut, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Brechreiz, Husten und Aufstoßen. Das Hauptsymptom ist Sodbrennen mit einem brennendem Gefühl und Schmerzen im Brustbereich. Insbesondere im Liegen verstärken sich die Symptome.

Wer regelmäßig unter Sodbrennen leidet hat nicht nur ein ungutes Gefühl und einen schlechten Schlaf, sondern der saure Mageninhalt reizt die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre, es können Entzündungen, Blutungen entstehen und das Risiko für Speiseröhrenkrebs kann sich erhöhen.

Eine Refluxkrankheit kann verschiedene Ursachen haben

Die Zusammensetzung des Essens beeinflusst die Spannung des Schließmuskels der Speiseröhre. Insbesondere Speisen mit viel Fett reduzieren die Muskelspannung. Auch Alkohol kann die Muskelspannung verringern und so zu Sodbrennen führen. Kohlenhydratreiche Mahlzeiten sollen eher neutral wirken, im Gegensatz zu eiweißreichen Lebensmitteln. Diese erhöhen den Muskeltonus bis zu 50 Prozent. Auch die Temperatur hat eine Wirkung, denn kalte Speisen und Getränke können die Symptomatik verstärken. Zudem kann Kaffee und deren Inhaltsstoffe wie Koffein, Gerb- und Bitterstoffen möglicherweise die Muskelspannung senken. Ob Kaffee vertragen wird oder nicht, muss jeder für sich individuell herausfinden.

Neben der Nahrung hat auch das Gewicht einen Einfluss auf die Symptome. Insbesondere wenn durch zu viel Bauchfett der Druck zu hoch wird, kann ein Rückfluss des Mageninhaltes zur Speiseröhre sich verstärken. Noch verstärkt wird dies durch eine liegende Position. Zudem können auch Rauchen, Stress und eine Schwangerschaft Sodbrennen verursachen oder die Beschwerden verstärken.

Bestimmte Lebensmittel verursachen Sodbrennen

Es gibt einige Lebensmittel und bestimmte Zubereitungsarten die häufig Sodbrennen verursachen. Dabei können insbesondere stark gewürzte, scharfe, kross angebratene oder in Fett gebackene Lebensmittel dies verursachen. Besonders eine süß-fettige Kombi wie bei Schokolade, Pralinen oder Backwaren vorkommt, führt zu den Beschwerden. Auch Gemüse wir Paprika, Gurken, Lauch, Kohl und Hülsenfrüchten werden nicht gut vertragen. Darüber hinaus können auch zu kalte oder zu heiß getrunkene Getränke sowie kohlensäurereiche Getränke zu Problemen führen.

Tipps: Das können Sie bei Sodbrennen tun

  1. Verzichten Sie auf sehr süße und fettige Speisen und bevorzugen Sie eine eiweißreiche Ernährung. Starten Sie am Morgen mit Quark, zuckerarmen Früchten (Heidelbeeren, Papaya) mit Haferflocken, Leinsamen, Haferkleie und etwas Leinöl. Trinken Sie als Snack Kefir oder Buttermilch und knabbern Sie ein paar Mandeln oder Cashewnüsse. Zu den Hauptmahlzeiten können fettarmes Fleisch, Fisch, Tofu und Hülsenfrüchte auf den Teller landen. Dazu servieren Sie mit etwas Raps- oder Olivenöl angedünstetes oder gedämpftes gut verträgliches Gemüse. Die Speisen sollten nicht scharf gewürzte, stark angebraten oder frittiert sein.
  2. Der Magen und entsprechen die Produktion von Magensäure können milde Suppen, Kartoffelpüree, Haferbrei, gedünstetes Gemüse und magere Speisen beruhigen.
  3. Es ist hilfreich fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, anstatt eine große Mahlzeit zu essen. So wird der Magendruck verringert. Kauen Sie ordentlich und essen Sie nicht zu schnell. Denn durch hastiges Essen, schlucken Sie viel Luft, das zu Aufstoßen und Blähungen führen kann.
  4. Vermeiden Sie Alkohol, heiße und kalte Speisen und Getränke sowie kohlensäurehaltige Drinks. Bevorzugen Sie lauwarmes, stilles Wasser und alkoholfreie Getränke mit wenig Zucker.
  5. Bei akuten Beschwerden helfen Magen-Darm-Tees und wirken beruhigend. Auch das längere Kauen von Mandeln, Banane oder Joghurt verringern die Problematik. Durch Entspannungsübungen und Stressverringerung können der Magen und Darm beruhigt werden.
  6. Zeigt die Waage bei Ihnen zu viel Gewicht an, hilf einer Gewichtsabnahme dabei, dass der Magendruck vermindert wird. Tipps dazu finden Sie hier.
  7. Schlafen bzw. liegen Sie in einer erhöhten Position, am besten mit Hilfe eines hohen Kopfkissens oder mehrere Kissen. So kann weniger Magensäure in die Speiseröhre zurück fließen.