Kräuter haben eine herbe Note und passen gut zu traditionellen Gerichten und mediterranen oder asiatischen Speisen. Neben frischer Minze befinden sich auch Salbei, Thymian, Rosmarin, Majoran und Lavendel in meinem Kräuterkasten. Die unterschiedlichen Gewächse sehen nicht nur schön aus, sondern geben den Speisen das gewisse Etwas und Pepp. Wenn ich in der Küche stehe und koche, gehe ich regelmäßig in den Kräutergarten, um die passende Würzung für meine Rezepte zu ernten.
Ein blühender Kräutergarten fördert die Artenvielfalt
Gerne lasse ich meine Kräuter auch blühen. Die Pflanzen geben so Insekten wie Bienen und Hummeln einen Raum und werden von ihnen als Nahrung genutzt. Gerade durch den konventionellen Anbau, die Verbreitung von Monokulturen und die extreme Bebauung in den Städten verschwinden immer mehr Tiere und Pflanzen. Mit einem blühenden Balkon kann die Biodiversität, also die Artenvielfalt, gefördert werden und erhalten bleiben.
Mein Kräutergarten auf dem Balkon und in der Küche
Petersilie
Petersilie ist ein Allroundtalent und besonders zum Detoxen bestens geeignet. Durch die ätherischen Öle wirkt das Kraut harntreibend, entwässernd, blutreinigend und antimikrobiell. Petersilie enthält Vitamin A, Carotin, Vitamin C und E sowie die Mineralstoffe Eisen und Kalzium. Es wirkt auf die Nieren und fördert die Entgiftung und den Abtransport von Stoffwechselprodukten. Ich verwende am liebsten Blattpetersilie und gebe jeder Speise in gehackter Form damit eine schmackhafte Vollendung. Aber auch grob gezupft, in der Suppe oder als Pesto macht Petersilie – kraus oder glatt – eine gute Figur.
Majoran und Oregano
Diese beiden würzigen Kräuter gehören zur gleichen Pflanzengattung und sehen sehr ähnlich aus. Auch der Duft und Geschmack sind sehr ähnlich: würzig, süßlich und aromatisch. Beide Kräuter passen sehr gut in die mediterrane Küche. Ich verwende sie aber auch gerne in deftigen Hausmannskost-Rezepten, wie Gulasch, Kartoffelsuppe, Sauerkraut, Krautsalat, Hackpfanne oder einem Gemüseauflauf. Beide Küchenkräuter wirken wohltuend auf die Verdauung, bei Erkältungen und Kopfschmerzen.
Minze
Frisch und würzig schmeckt Minze toll in Getränken, zu Salaten, Suppen oder in Süßspeisen. Besonders die frischen Blätter haben es in sich. Bekomme ich leichte Kopfschmerzen gieße ich mir frische Minze mit kochendem Wasser auf, trinke den Tee dann schluckweise, nehme dabei die Dämpfe auf und die Kopfschmerzen verfliegen. Das liegt an den reichlich enthaltenen ätherischen Ölen – Menthol – die für den typischen frischen-minzigen Geruch und Geschmack verantwortlich sind. Die Öle wirken schleimlösend, appetitanregend und krampflösend bei Verdauungsbeschwerden und bei Kopfschmerzen.
Rosmarin
Neben Thymian ist auch Rosmarin immer auf meinem Balkon und in der Küche zu finden. Ich liebe diesen herben, würzigen Geschmack und kombiniere das mediterrane Kraut mit herzhaften und süßen Speisen und Getränken. Die duftenden Nadeln wirken durch ihre ätherischen Öle verdauungsfördernd, kreislaufanregend und durchblutungsfördernd. Ich würze mit Rosmarin gerne Kartoffeln, Tofu, gebratene Möhren, Ofengemüse und Aprikosendrinks. Auch in einem fruchtigen Eis mit Brombeeren und Himbeeren schmeckt das holzige Aroma des Rosmarins richtig toll.
Thymian
Thymian ist ein fester Bestandteil in meinem Kräutergarten auf dem Balkon. Er schmeckt herrlich aromatisch, würzig und frisch. Die enthaltenen ätherischen Öle des berühmten Krauts wirken antibakteriell, antibiotisch, entzündungshemmend, schleim- und krampflösend. Bei Halsschmerzen, Husten und Magenproblemen wirkt ein Tee mit Honig wohltuend. Besonders die kleinen Blüten ziehen Bienen und Hummeln an und spenden dadurch aromatischen Honig. Ich verwende Thymian bei der Zubereitung von Fisch, Fleisch, Gemüsepfanne, Kartoffelpüree und im Dressing.
Basilikum
Der Klassiker der italienischen Küche ist sehr vielseitig und schmeckt in pikanten und süßen Speisen. Ich liebe zum Beispiel Erdbeereis mit Basilikum oder ein Apfelaufstrich mit den gehackten Blättern. Das Aroma ist mild, warm und duftend. Neben einem Pesto, schmeckt das zarte Kraut zu Nudeln, in Saucen, Salaten und Gemüse. Basilikum enthält eine Vielzahl an ätherischen Ölen und wirkt entzündungshemmend sowie verdauungsfördernd.
Lavendel
Besonders den dekorativen und blaublühenden Lavendel lieben die Hummeln und Bienen in meinem Kräutergarten. Aber auch ich bin großer Lavendel-Fan. Ich streife gerne meine Finger über den Lavendelstrauch und rieche den entspannenden Duft. Das ist sehr wohltuend und ausgleichend. Kopfschmerzen sind schnell verflogen und die Nerven beruhigt. Für die Küche sollte nur echter Lavendel verwendet werden, den dieser ist essbar und schmeckt in Desserts, Lammgerichten, zu Süßkartoffeln und in Salaten herrlich aromatisch. Für die Herstellung von Kosmetik ist Lavendel ebenfalls ideal und hilft bei empfindlicher Aknehaut als Tonic oder Badezusatz.
Salbei
Salbei wird in vielen Regionen der Welt als lebensverlängernd angepriesen. Und das hat seinen Grund: Die Bitterstoffe und ätherischen Öle des Salbeis unterstützen die Galle bei ihrer Arbeit und verbessern so die Fettverdauung. Zudem wirkt Salbei antibakteriell und entzündungshemmend. Der Tee hilft bei Halsweh und Husten sowie wirkt erfrischend bei Hitzewallungen in den Wechseljahren. Das intensiv schmeckende Kraut ist gut geeignet um Pasta, Gnocchis, Geflügel und Fisch zu verfeinern. Achtung: Die Einnahme von Salbei in größeren Mengen und über einen längeren Zeitraum (zwei bis vier Wochen) kann bedenklich sein. Wer sich zuviel und zu lange davon gönnt, kann die Menge an dem ätherischen Öl Thujon überdosieren und so kann Salbei giftig wirken.
Hier meine Lieblingspestos:
Basilikum-Pesto
1 Bund Basilikum, 30 g Parmesan, 2 EL angeröstete Pinienkerne und 120 ml Olivenöl. Alles pürieren und mit Salz und Pfeffer würzen.
Petersilien-Pesto
1 Bund Blattpetersilie, 2 Zehen Knoblauch, 4 EL gemahlene Haselnüsse, 120 ml Olivenöl. Alles pürieren und mit Salz und Pfeffer würzen.
Lecker ist auch ein selbst zubereitetes Kräuteröl. Dazu ganz einfach in eine schöne Flasche 3 Zweige Rosmarin, 2 Chilischoten, 3 geschälte Knoblauchzehen, ½ TL Pfefferkörner geben und das ganze mit Olivenöl auffüllen. Nach ca. einer Woche hat man ein leckeres Öl und eine schöne Dekoration für das Küchenregal. Als Geschenk ist das Öl der Renner.
Viel Spaß beim Kochen!
