Gelb, samtig und aromatisch – die Aprikose ist eine Vitaminbombe und schmeckt fruchtig süß. Ob roh oder getrocknet, zu süßen oder herzhaften Speisen, der saftige Geschmack der Aprikosen ist immer lecker.

Aprikosen, die auch Marillen genannt werden, stammen ursprünglich aus Nord-China. Über das kaspische Meer gelangte die Frucht im 16. Jahrhundert nach Mitteleuropa. Da Aprikosen trockenes und warmes Klima mögen und sonnenverwöhnt sind, ist das Hauptanbaugebiet heute die Türkei. Daneben gehören Spanien, Italien und Österreich zu den weiteren Produzenten. Jährlich werden ca. 2,5 Millionen Tonnen der orange-gelben Frucht geerntet, ein Fünftel davon in Europa. In Deutschland wird hauptsächlich in Rheinhessen die Frucht des Rosengewächses angebaut.

 Außen samtig weich

Aprikosen werden relativ früh geerntet und kommen so schon Ende Mai in unseren Handel. Meistens handelt es sich dabei um Importe aus der Türkei, Marokko oder Spanien. In unserer Region reifen die Aprikosen etwa ab Ende Juli.

Das Aprikosen-Angebot ist sehr vielfältig. Die Sorten unterscheiden sich in Form, Farbe und Größe, von sehr hellgelben bis hin zu dunkelrot-gesprenkelten Färbungen. Es gibt kleinere und größere Sorten, die rund, oval oder eierförmig sind. Die Steinfrucht ist zwischen vier und acht Zentimeter im Durchmesser groß und hat als Erkennungszeichen eine Furche, die vom Stil bis zum Stempelansatz verläuft. So kann die Frucht in zwei Teile eingeteilt werden. Das zarte Fruchtfleisch umgibt den braunen Kern der etwas linsenförmig im Inneren der Frucht liegt.

Kleine Vitaminbomben mit Geschmack

Aprikosen sind besonders reich an Provitamin A, die Vorstufe von Vitamin A, das besonders für die Sehkraft und die Haut wichtig ist. Außerdem sind in den gelben Früchten reichlich Vitamin C, B-Vitamine sowie Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen enthalten. Besonders das Kalium wirkt sich positiv auf einen erhöhten Blutdruck aus und ist deutlich höher in getrockneten Aprikosen vorhanden. Der hohe Anteil an Ballaststoffen wirkt verdauungsfördernd und senkt den erhöhten Cholesterinspiegel. Durch den geringen Säuregehalt sind die Früchte besonders gut bekömmlich.

Vorsicht: Von den Samen sollten Sie die Finger lassen. Diese sind giftig und enthalten ca. acht Prozent des blausäureabspaltendes Amygdalin.

Küchenpraxis

Einkaufen/Lagerung

Die Farbe der Früchte sagt nichts über den Reifegrad aus – die ist sortenabhängig. Wichtig ist eher auf die Haut und das Aroma zu achten. Die Aprikosenhaut sollte schön glatt und weich sein und bei einem leichten Druck etwas nachgeben. Reife Früchte verströmen ein intensiv fruchtiges Aroma. Aprikosen sind sehr empfindlich und verlieren schnell an Frische. Kaufen Sie am besten für den sofortigen Verzehr und lagern Sie die Aprikosen in einer Papiertüte im Gemüsefach des Kühlschranks. Übrigens: Bei weit gereisten Früchten, wird der Reifungsprozess vorzeitig unterbrochen, was sich negativ auf das Aroma auswirkt.

Verwenden/Verarbeitung

Aprikosen lassen sich einfach verarbeiten, indem man mit einem Messer an der Furche entlang schneidet und mit einer leichten Drehung die Hälften auseinander dreht. Der Kern löst sich relativ einfach vom Fruchtfleisch. Aprikosen können so roh im Salat, als Rohkost, in süßen oder herzhaften Speisen verwendet werde. Als Marillenknödel, Marmelade, zu Schnaps verarbeitet, zu Schmorgerichten oder gebacken im Kuchen schmecken Aprikosen wunderbar. Getrocknet lassen sie sich auch zu Müsli, in orientalischen Speisen und auch in Suppen sowie Eintöpfen gut verarbeiten. Oder essen Sie die getrockneten Früchte einfach pur als Snack.

Rezept-Tipps: Aprikosen-Chutney mit Sesamtofu

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Zutaten für 4 Personen:
400 g Aprikose
100 g Zwiebeln
1 kleine Knolle Ingwer
2 EL Olivenöl
100 g Rohrohzucker
1 EL Limettensaft
200 ml Apfelsaft
1 getrocknet Chilischote
Meersalz
Pfeffer frisch gemahlen
300 g Tofu
30 g Mehl
30 g Sesam
1-2 Eier

Zubereitung:

  1. Aprikosen waschen, halbieren, entkernen und in Würfel schneiden. Zwiebeln und Ingwer schälen. Zwiebeln in Würfel schneiden. Ingwer fein hacken.
  2. 1 EL Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln und Ingwer darin andünsten. Aprikosen zugeben und kurz weiter dünsten. Zucker und Saft dazu geben und etwa 20 Minuten einkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Chili abschmecken.
  3. Tofu in 4 Scheiben schneiden. Eier aufschlagen und schaumig schlagen. Mehl mit Salz und Pfeffer vermischen. Tofu erst in Mehl, dann in das Ei und zuletzt im Sesam wenden. Restliches Öl in einer Pfanne erhitzen und Tofu goldgelb darin anbraten. Tofu mit dem Chutney servieren.

Gegrillte Aprikosen mit Schokokern und Mohn-Mascarponecreme

Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten
Zutaten für 4 Personen:
8 Aprikosen
20 g Schokolade
250 g Mascarpone
50 ml Milch, 1,5 % Fett
3 EL Agavendicksaft
1 EL Limettensaft
1 EL Mohnsamen
4 Stücke Alufolie

Zubereitung:

  1. Aprikosen waschen, halbieren und Kern entfernen. Schokolade in 8 Stücke brechen. Je ein Stück Schokolade in die Aprikosen geben, Hälften zusammen fügen und je zwei Stück in die Alufolie packen. Auf einem Grill etwa 5 bis 10 Minuten grillen und gelegentlich wenden.
  2. Mascarpone mit Milch, Agavendicksaft, Limettensaft und Mohn zu einer Creme vermischen und gemeinsam mit den gegrillten Aprikosen servieren.