Eva wusste schon warum sie Adam mit einem Granatapfel verführt hat. Der Granatapfel schmeckt fruchtig süß und sieht mit seinen hellroten bis knallig pinken Kernen dekorativ in jedem Obstsalat aus. Doch der Granatapfel kann noch mehr als nur hübsch aussehen.

Eine Sünde wert

Der Granatapfel, auch Paradiesapfel genannt, ist seit Urzeiten ein Symbol für Leben, Liebe und Fruchtbarkeit, aber auch für die Sünde. Die Frucht aus der Familie der Weiderichgewächse, wird in der Bibel, im Koran und auch in der griechischen Mythologie erwähnt. Der Granate und dem scharlachroten Halbedelstein Granat gaben dem Granatapfel den Namen. Auch der Name der spanischen Stadt Granada wird mit dem Granatapfel in Verbindung gebracht, wo heute noch ein wichtiges Anbaugebiet liegt. Ursprünglich stammt die Frucht aus dem Mittleren Osten. In Persien wurde er vor etwa 2.000 Jahren kultiviert.

Die apfelähnliche, gelblich orangerote Frucht hat einen Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Hinter einer lederartigen Schale verbergen sich weiße Trennwände, die in Kammern unterteilt sind. In diesen Kammern sind die kantigen Samen eingebettet. Diese sind ummantelt mit einem leicht glasigen, saftigen, prallen, tiefrot bis blassrosa gefärbten Fruchtfleisch. Der Saft schmeckt erfrischend fruchtig säuerlich bis süß. Etwa 400 Samen können in der Frucht enthalten ein.

Lebenselixier zum Anbeißen

Der Granatapfel ist reich an den Vitaminen C, K und Betakarotin sowie an Kalium, Kalzium und Eisen. Außerdem gelten besonders die sekundären Pflanzenstoffe als ausschlaggebend für die Wirkungen bei bestimmten Erkrankungen. Das sind vor allem die Flavonoide und Polyphenole. Sie wirken antioxidativ, antientzündlich und krebshemmend. Granatäpfel und deren Saft verfügen über einen besonderen hohen Gehalt an diesen Polyphenolen-Antioxidantien. In einer aktuellen Studie konnte festgestellt werden, dass die antioxidative Wirkung von Granatäpfeln dadurch etwa um das drei- bis vierfache über dem von Rotwein, Blaubeeren oder Grünem Tee liegt.

Küchenpraxis

Einkaufen/Lagerung
Im September bis Dezember haben Granatäpfel Hochsaison. In dieser Zeit können wir die prallen Früchte auf dem Wochenmarkt, im Obstladen oder im Supermarkt kaufen. Die angebotenen Früchte werden meist aus dem Mittelmeerraum importiert.
Bei Zimmertemperatur können sie im Obstkorb zwei bis drei Wochen gelagert werden. Im Kühlschrank bleiben sie, bei einer hohen Luftfeuchtigkeit, bis zu drei Monate frisch und knackig. Fleckige und weiche Früchte sollten schnell verzehrt werden.

Verarbeitung
Zum Herauslösen der Samen kann die Frucht horizontal halbiert werden. Dann wird die Schale an den dünnen Häutchen eingeritzt und die Frucht über einer Schüssel sternförmig auseinander gebrochen. Mit einem Löffel können die Kerne herausgelöst werden. Die fleischig ummantelten Samen können sofort verzehrt oder weiter verwendet werden.

Verwenden
Die Granatapfelkerne und der pure Saft werden in der Küche gerne zur Verfeinerung von orientalischen Speisen, herzhaft-fruchtigen Saucen, Blattsalate oder als Dessert in Obstsalaten, Eiskreationen oder Cocktails verwendet. Durch den säuerlichen Geschmack passt er wunderbar zu süßen Speisen.
Tipp: Wenn die Frucht kräftig über eine harte Oberfläche gerollt wird, platzen innen die Fruchtkerne und der Saft kann direkt aus der Frucht mit einem Halm getrunken werden.

Rezept-Tipps
Granatapfel-Couscous

Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten
Zutaten für 4 Personen:
150 g Couscous
300 ml Wasser
1 Granatapfel
½ Bund Blattpetersilie
1 TL Öl
1 rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Couscous in eine Schüssel geben. Wasser zum Kochen bringen und den Couscous damit begießen. Zugedeckt 10 Min. quellen lassen.
  2. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken.
  3. Granatapfel halbieren und die Kerne aus der Frucht auslösen. Blattpetersilie fein hacken. Bei Zutaten in einer Schüssel beiseite stellen.
  4. Öl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch darin andünsten. Couscous mit einer Gabel auflockern und dazugeben. Kurz mit andünsten. Granatapfelkerne und Petersilie dazugeben und unterheben.

Granaten-Cocktail

Zutaten für ein Glas:
Eiswürfel
60 ml Granatapfelsaft
60 ml Mangosaft
1 EL Limettensaft
50 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
Bio-Limettenscheibe

Zubereitung:
Ein Becherglas bis zur Hälfte mit Eiswürfel füllen. Granatapfel, Mango- und Limettensaft hinzufügen und mit dem Mineralwasser aufgießen. Mit einer Limettenscheibe dekorieren.