Endlich haben die blauen Superfrüchte wieder Saison. Neben dem leckeren Geschmack können Naschkatzen auch von den reichlich enthaltenen Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien profitieren. Und nicht zu vergessen ist der tolle Farbtupfer im Salat, auf dem Kuchen oder im Joghurt. Hier verrate ich viel mehr über das Superfood Blaubeeren.

Das Ursprungsland der wildwachsenden Blaubeeren ist die Nordhalbkugel insbesondere Nordamerika. Bei uns waren die Beeren im 12. Jahrhundert bei Hildegard von Bingen ein beliebtes Heilmittel. Die Blaubeeren werden je nach Region auch Schwarzbeere, Mollbeere, Wildbeere oder Heidelbeere genannt und gehören zu den Heidekrautgewächsen. Wild gewachsen sind sie im Wald und in der Heide in Bodennähe an kleinen Sträuchern zu finden. In Deutschland werden Kulturheidelbeeren hauptsächlich in der Lüneburger Heide angebaut. In Nordamerika befindet sich das größte Anbaugebiet. Der Anbau ist etwas aufwändig, da die kleinen Sträucher erst nach ca. drei Jahren kräftige und gut ausgereifte saftig-süße Früchte tragen. Des wegen gibt es auch oft die Wildvariante zu kaufen. Dabei gibt es bei den runden und erbsenähnlichen Früchten in der Festigkeit und Farbe Unterschiede. Die Wildvariante ist etwas kleiner, dunkelblauer und hat ein festeres Fruchtfleisch. Die Kulturbeere hat eine größere Form und ist in der Farbe etwas heller mit einer härteren Schale. Reif sind sie, wenn sie den sogenannten Hauch haben, das heißt wenn sie matt und blaugrau und schön knackig sind.

Blaubeeren: Rundum gesund

Die kleinen runden kalorienarmen Beeren werden gerne auch als Superfood bezeichnet, und das hat viele Gründe. Blaubeeren enthalten reichlich Vitamin C, Carotinoide, Magnesium, Eisen und Vitamin B6. Mit gerade mal 36 Kalorien pro 100 Gramm haben wir noch jede Menge Platz auf dem Kalorienkonto. Zudem besitzen die Beeren einen hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen. Es wurde festgestellt, dass 100 g Früchte ca. 600 bis 1.400 Milligramm Flavonoide, eine Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, enthalten sind. Somit ist die Blaubeere eine der Früchte mit den meisten Antioxidantien. Insbesondere die dunkelblauen Farbpigmente Anthocyane wirken entzündungshemmend und fangen freie Radikale ab. Das wiederum beugt der Hautalterung und Falten entgegen, stärkt das Immunsystem und schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wilde Blaubeeren sind besonders gesund, denn sie enthalten mehr von den wichtigen Nährstoffen als Zuchtbeeren. Schon Hildegard wusste es: die getrockneten Beeren helfen bei Durchfall, das liegt an den enthaltenen Gerbstoffen, die die Vermehrung der Bakterien hemmen.

Blaubeeren in der Küche

Saison haben die Blaubeeren von Juni bis September. Meist in kleinen Schälchen verpackt kann man sie im Supermarkt, Bio-Laden und auf dem Wochenmarkt kaufen. Knackig, blaugrau mit dem leicht Hauch – da sind sie frisch. So können die Beeren bei 0 Grad sogar ein bis zwei Wochen lagern. Dabei verlieren sie leider an Aroma und bekommen einen leichten bitteren Geschmack. Deswegen lieber gleich weg naschen oder trocknen, wenn eine zu große Menge in der Küche gelandet ist. Zudem lassen sie sich auch gut einfrieren. Heidelbeeren sind empfindliche Beeren und bekommen schnell Druckstellen, deswegen sollten sie vorsichtig behandelt und gewaschen werden. Die Beeren schmecken pur oder gezuckert und toll im Joghurt, Quark, Obstsalat, zu Hefeklöße, auf dem Kuchen oder im Muffin. Auch herzhaft schmecken die Beeren toll. Auf Salat, in einer braunen Sauce zu Seitan oder Tofu, als Chutney mit etwas Chili schmecken die Beeren sensationell. Wer auch im Winter etwas beeriges essen möchte kann diese auch zu Konfitüre, Marmelade oder Likör verarbeiten.

Tipp: Lieber nicht wild naschen! Es wird empfohlen, wegen dem Fuchsbandwurm wilde Beeren sehr gründlich zu waschen oder über 60 Grad zu erhitzen. So können die Eier des Erregers abgetötet werden. Jedoch ist eine Infektion durch die wilden Beeren äußerst selten.

Rezept mit Blaubeeren: Pancakes mit Blaubeeren und Joghurt

Heidelbeeren

Zubereitungszeit: ca. 20 Min.
Zutaten für 4 Personen:
2 Bio-Eier
150 ml Milch
150 g Dinkelvollkornmehl
½ TL Backpulver
1 Prise Salz
1 Msp. Vanillepulver
2 EL Sonnenblumenöl
200 g Blaubeeren
200 g griechischer Joghurt
1 EL Honig

Zubereitung:

  1. Die Eier mit der Milch verquirlen. Mehl und Backpulver zugeben und zu einem glatten Teig vermischen. Mit Salz und Vanillepulver würzen.
  2. Öl in einer Pfanne erhitzen und Teig mit je 1 EL in die Pfanne geben. Goldgelb backen, wenden und goldgelb backen. Insgesamt 8 bis 12 Pancakes goldgelb backen.
  3. Blaubeeren waschen. Pancakes mit Joghurt, Blaubeeren und Honig servieren.