Wenn wir in unserer heimischen Küche schauen, fällt uns immer wieder ein absolutes Powerfood in die Hände – Leinsamen. Die kleinen Kraftpakete können alle mal mit ihren exotischen Superfood-Freunden mithalten. Hier erfahren Sie warum Leinsamen gesund sind.

Diese Powerpakete sind die Samen des Flachses. Der leicht nussige, milde Geschmack und die kernige Textur begeistern nicht nur Müslifans. Flachs, die alte Kulturpflanze mit den blauen Blüten, stammt ursprünglich aus Westeuropa sowie den Mittelmeergebieten und wird heute auch bei uns in Deutschland angebaut. Schon im Mittelalter war die Pflanze als Medizin und zur Herstellung von Textilfasern beliebt. Durch den verstärkten Baumwollanbau wurde die Flachspflanze bei uns eher zur Gewinnung von Leinöl und für Leinsamen genutzt.

Die kleinen-, mittel- oder grobkörnig, braunen oder gelben Samen können von August bis September geerntet werden. Im Ganzen oder geschrotet landen sie verpackt im Bio-Laden, Drogerien, Reformhaus und Supermarkt. Die flachen glänzenden Samen sollte trocken und dunkel aufbewahrt werden, so bleibt das Aroma erhalten. Schon geschrotete Leinsamen werden durch das freigesetzte Öl schnell ranzig und haben eine kürzere Mindesthaltbarkeit.

Superfood Leinsamen: Kleine Kraftprotze

Die kleinen Samen strotzen nur so voller Ballaststoffen, die in Verbindung mit Wasser quellen. Die Leinsamen bestehen aus etwa 40 Prozent Fett. Dieses als Leinöl bezeichnete Fett, besteht dabei zu 50 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Dabei besitzt das Öl eine der höchsten Konzentrationen der essentiellen Omega-3-Fettsäuren aller bekannten Pflanzenöle. Insbesondere die Alpha-Linolensäure ist enthalten.

Zudem sind reichlich Schleimstoffe, essentielle Aminosäuren, B-Vitamine, Vitamin E und Folsäure in den Samen vorhanden. Durch den hohen Gehalt an wasserunlöslichen Ballaststoffen quellen die Samen in Verbindung mit Wasser auf etwa das Dreifache ihres Volumens auf. Speziell die Schleimstoffe der Leinsamen, regen durch die Quellung im Darm die Verdauung an. Diese Wirkung kann intensiviert werden, indem geschrotete Samen verwendet werden. Insbesondere bei Magen-Darm-Problemen helfen Leinsamen als Verdauungsanreger und können die Magenschleimhaut bei Entzündungen schützen. Leinsamen sättigen durch die Quellfähigkeit gut und das langanhaltend.

Wichtig ist dabei, dass man beim Verzehr von Leinsamen dazu reichlich trinkt, damit sie auch die Möglichkeit haben zum Quellen. Sonst können Bauschmerzen und Blähungen entstehen.

Leinsamen gesund

Hinweis: Leinsamen enthalten geringfügige Mengen Kadmium und Blausäure. Deswegen sollten nicht mehr als 20 Gramm, das entspricht etwa 2 Esslöffel, täglich verzehrt werden.

Leinsamen der Küchenliebling

Leinsamen passen toll in den mogentlichen Porridge, ins Müsli, machen sich gut auf und in Brötchen, Brot und anderen Backwaren. Die Samen werden in der veganen Küche auch als Eiersatz verwendet. Durch den hohen Ballaststoffgehalt haben Leinsamen eine gute Bindeeigenschaft und eignen sich am besten zum Backen von Waffeln, Pfannkuchen, Brote und Keksen. Auch bei herzhaften Bratlingen und Hackbraten sorgen die Samen für eine gute Bindung. Um ein Ei zu ersetzten, können Sie ein Esslöffel gemahlene Leinsamen mit drei Teelöffel heißem Wasser verquirlen, zehn Minuten quellen lassen, bis es leicht geliert, dann schaumig schlagen und wie Eier verwenden. Bei Bratlingen kann es als Schrot ohne Wasser genutzt werden.

Leinsamen gesund

Leinsamen-Joghurt-Pudding mit Haferporridge und Heidelbeeren

Zutaten für 2 Personen:
Zubereitungszeit: 12 Stunden und 15 Minuten
150 g Joghurt
3 EL geschrotete Leinsamen (30 g)
2 EL Mandelkerne
60 g zarte Haferflocken
1 Prise Zimtpulver
300 ml Haferdrink
200 g Heidelbeeren
2 TL Dattelsirup
1 TL gehackte Pistazien

Zubereitung:

  1. Joghurt und Leinsamen miteinander verrühren, zugedeckt für 12 Stunden, am besten über Nacht, in den Kühlschrank stellen und quellen lassen.
  2. Am nächsten Tag Mandeln grob hacken. Mandeln, Haferflocken und Zimt mit Haferdrink in einem Topf aufkochen lassen. Anschließend vom Herd nehmen und ca. 5 Minuten quellen lassen.
  3. Nebenher Heidelbeeren waschen und abtropfen lassen. Porridge in zwei Gläser oder Schalen füllen, Leinsamen-Puddig darübergeben, Heidelbeeren darüberstreuen, mit Dattelsirup beträufeln und mit den Pistazien bestreuen.