Im Kühlschrank liegen noch verschrumpelte Äpfel, in einem Glas ein paar Heidelbeeren und die Eier sind auch nicht mehr richtig frisch. Was mache ich mit diesen Lebensmitteln? Für den Müll sind sie noch zu schade und genießbar. Meine Idee: Ein saftiger Honigkuchen mit Vollkornmehl. Hier kommt das leckere Rezept zur Restverwertung.

Lebensmittelverschwendung ist ein echtes Problem und weit verbreitet. Laut einer Studie der Universität Stuttgart wirft jeder von uns pro Jahr durchschnittlich 82 Kilogramm noch genussfähige Lebensmittel weg. Das ist bares Geld und entspricht einem Wert von etwa 235 Euro im Jahr. Am meisten wird Obst- und Gemüse weggeworfen, gefolgt von Backwaren und Speiseresten. Zudem wandern immer mehr Milchprodukte wie Käse und Joghurt in den Müll. Auch bei mir landen regelmäßig Lebensmittel in der Tonne. Dabei ist ein Großteil der Produkte meist noch genießbar. Der Salat war nur etwas schlaff, die Möhren nicht mehr knackig und der Apfel hat braune Stellen.

Vollkornkuchen

Aus Resten neues zaubern

Sicherlich geht es Ihnen ähnlich. Immer wieder befinden sich im Obstkorb, Kühlschrank oder Vorratsschrank Reste die zwar nicht mehr schön aussehen, aber noch schmecken. Ist kein Schimmel oder ähnliches dran oder das Lebensmittel sichtbar verdorben, können aus den verschrumpelten Gemüseresten, überreifem Obst, trockenen Brotscheiben und Speiseresten noch einiges gezaubert werden. Hier kommen ein paar Ideen:

  • Nice-Cream aus gefrorenen und pürierten braunen Bananen
  • Gemüsebrühe aus Gemüseabfall und Gemüseschalen kochen
  • Smoothie aus Gemüse- und Obstresten mixen
  • zu Apfelmus oder Kuchen schrumpelige und mehlige Äpfel verarbeiten
  • aus altem Brot Brotsalat, Croutons, Brotauflauf, Arme Ritter, Brotchips, Semmelbrösel, Semmelknödel zubereiten
  • Pesto aus Möhren-, Radieschen- und Fenchelgrün pürieren, Kohlrabiblätter als Spinatersatz  verwenden
  • Reste von Linsen, Getreide oder gekochtem Gemüse können in Bratlingen verarbeitet oder als Füllung für Paprikaschoten oder Krautwickel verwendet werden
  • klein geriebene Zitrusschale mit Wasser zu erfrischenden Eiswürfeln einfrieren
  • aus Kartoffelpüree- können eine Suppe gekocht, Kartoffelplätzchen oder Herzoginkartoffeln gebacken werden
  • Gurkenschalen schmecken in aromatisiertem Wasser
  • Blumenkohlblätter schmecken auch als Salat
  • Brokkolistrunk können geschält, klein geschnitten und wie Kohlrabi verwendet werden
  • Gemüsechips aus Gemüsereste backen
  • Pulled Chicken auf Salat oder Burger aus gebratenen Hähnchenbrust
  • schlaffe Kräuter einfrieren oder im Pfannkuchen, Salat oder Dressing verarbeiten
  • schrumpelige Zucchini, Möhren, Rote Bete schmecken fein gerieben im Kuchen, in Bratlingen oder Muffins
  • aus gekochten Eiern lässt sich leicht ein Eiersalat zubereiten

Gucken, riechen und im Zweifelsfall ein klein wenig probieren: Bevor Sie Essensreste wegwerfen, verschaffen Sie sich Gewissheit, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist oder nicht. In den meisten Fällen lässt sich aus dem vermeintlichen Müll mit ein wenig Kreativität Köstliches zaubern.

Leckere und gesunde Resteverwertung

Bei meinem Rezept hatte ich noch einen verschrumpelten Apfel sowie ein paar Heidelbeeren im Kühlschrank und die Eier waren auch nicht mehr richtig frisch. Geschmacklich war das aber kein Verlust. Aus dem Obst kochte ich ein schnelles Kompott als Füllung für meinen Kuchen. Die Eier bildeten mit Dinkel-Vollkornmehl, Kokosöl, Haferdrink und dem Honig die Basis für den Kuchen.

Durch die vollwertigen Zutaten wurde der Kuchen gleich richtig gesund: Die Ballaststoffe aus dem Mehl und dem Obst regen die Verdauung an und lassen den Blutzuckerspiegel nicht so schnell steigen. Das Mehl aus dem Dinkel ist zwar mit dem Weizen verwandt, aber meist besser verträglich und gut bekömmlich. Es liefert mehr Vitamine, Mineralstoffe, essentielle Aminosäuren und ungesättigte Fettsäuren. Zudem hat es einen höheren Gehalt an dem Klebereiweiß (Gluten) und besitzt deswegen sehr gute Backeigenschaften. Die Eier liefern muskelstärkendes Eiweiß und Biotin für schöne Haare und Haut. Der Honig und Dattelsirup süßen die Backware ganz ohne raffinierten Zucker und auf natürliche Weise. So schmackhaft und gesund kann die Verwertung von Resten sein.

Vollkornkuchen

Honigkuchen mit Äpfeln und Heidelbeeren

Zubereitungszeit: 15 Minuten; Backzeit: 20–25 Minuten
Zutaten für einen Kuchen (Springform 26 cm):
1–2 Äpfel
2 EL Dattelsirup
50 g Heidelbeeren
Zimtpulver
60 g Kokosöl
3 Eier
2 große EL Honig
1 Prise Salz
220 g Dinkelvollkornmehl
1 TL Backpulver
100 ml Haferdrink
1 EL gehackte Pistazien

Zubereitung:

  1. Äpfel schälen, entkernen und in Würfel schneiden. In einen kleinen Topf mit 1 EL Dattelsirup geben, erhitzen und etwa 5 Minuten bei mittlerer Hitze karamellisieren lassen. Beeren waschen, abtropfen lassen und mit 1 Prise Zimt zu den Äpfeln geben und weitere 2 Minuten dünsten. Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
  2. Währenddessen Kokosöl und Eier mit den Quirlen eines Handrührgerätes schaumig rühren. Dann Honig untermischen und weiter rühren. Salz, 1/2 TL Zimt, Mehl, Backpulver und Haferdrink zugeben und zu einem glatten Teig verrühren.
  3. Springform mit etwas Öl einfetten, Teig in die Form füllen, mit den Apfel-Beeren-Mix belegen und im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad (Umluft 180 Grad) ca. 20–25 Minuten backen. Anschließend aus dem Ofen nehmen, 10 Minuten ruhen lassen und dann aus der Form nehmen, mit dem restlichen Dattelsirup beträufeln und mit den Pistazien bestreuen.