Im Mai und Juni ernte ich den Saisonstar Rhabarber in meinem Garten. Neben Muffins, Crumble, Kuchen und Chutneys eignet sich das Gemüse auch für einen farbenfrohen Sirup. So kann ich den Frühling ein wenig konservieren. Hier kommt das Rezept für Rhabarbersirup und ein erfrischender Drink daraus.

Rhabarber hat seinen Ursprung in China und war vor 4.000 Jahren als Heilmittel bedeutend. Bei uns werden die rosa, rötlich bis hellgrünen langen Stangen seit Mitte des 18. Jahrhundert verwendet. Da kam die Staude mit dem hellroten Fruchtfleisch noch als Gemüse in den Topf, da nur die Stangen und nicht der Fruchtstand verwendet wird. Die Staude wird in allen gemäßigten Klimazonen, wie auch bei uns, angebaut. Rhabarber ist mit das erste Gemüse, was nach dem Winter bei einer erreichten Stiellänge von mindestens 25 cm geerntet wird. Geerntet wird er ab April bis Mitte Juni.

Rharbarbersirup und ein erfrischender Sommerdrink
Frühling in der Flasche

Rhabarbersirup

Zubereitungszeit: 30 Minuten
Zutaten für ca. 500 ml:

500 g Rhabarer
500 ml Wasser
200 g Rohrohrzucker
2 Scheiben Bio-Zitrone

Zubereitung:

  1. Rhabarber putzen, ggf. schälen, waschen und in Stücke schneiden. Rhabarber in einem Topf mit Wasser, Zucker und Zitronenscheiben geben. Zum Kochen bringen und 30 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen.
  2. Anschließend Flüssigkeit durch ein Sieb geben und auffangen lassen. Sirup in zwei Flaschen fülle und abkühlen lassen. Der Sirup hält im Kühlschrank zwei bis drei Wochen.

Schlankgemüse mit Vitaminen

Rhabarber ist mit nur 13 Kalorien pro 100 Gramm ein echtes Leichtgewicht. Es ist reich an dem blutdrucksenkendem Kalium, dem blutbildenden Eisen und knochenstärkenden Phosphor. Des Weiteren stecken das Antitoxidant Vitamin C und verdauungsfördernde Ballaststoffe in den langen Stangen. Der fruchtig-saure Geschmack stammt von verschiedenen Fruchtsäuren. Eine davon ist die Oxalsäure, die bei empfindlichen Personen zu Magen-Darm-Beschwerden führen und in hohen Dosen giftig sein kann. Diese Säure sitzt vor allem in den Blättern und in kleineren Mengen in den Stangen. Deswegen ist von dem Verzehr der Blätter abzuraten. Ab Mitte Juni erhöht sich der Gehalt der Säure und wird Rhabarber aus diesem Grund zu diesem Zeitpunkt nicht mehr angeboten.

Rharbarbersirup und ein erfrischender Sommerdrink
So schmeckt der Frühling auch im Sommer

Rhabarber ist nicht für jeden geeignet

Oxalsäure bindet zudem Mineralstoffe wie Calcium und Eisen. Diese können dann vom Körper nicht mehr aufgenommen werden. Darüber hinaus kann die Säure den Zahnschmelz angreifen. Außerdem wird empfohlen, dass Personen mit Nierensteinen, Rheumatiker, Gicht oder mit einem erhöhten Eisenbedarf nur kleinen Mengen essen oder ganz auf Rhabarber verzichten sollen, da die Inhaltsstoffe im Rhabarber zu einer Verschlechterung der Symptome führen können.

Die Oxalsäure lässt sich aber vermindern: Beim Kochen geht ein Teil ins Kochwasser über, das dann weggeschüttet werden sollte. So werden die Stangen auch magenbekömmlicher. Verwendet werden sollte nur den rötlich gefärbten Teil des Stiels. Auch Schälen mindert den Gehalt, denn die Oxalsäure steckt hauptsächlich in der Schale. Auch die Kombination mit einem Milchprodukt wirkt oxalsäuremildernd, da diese das enthaltene Calcium die Säure bindet und ausgeschieden wird.

Rharbarbersirup und ein erfrischender Sommerdrink
Erfrischend und fruchtig-süß

Rhabarber-Drink mit Zitronenmelisse

Zubereitungszeit: 5 Minuten
Zutaten für 2 Gläser:

100 ml Rhabarbersirup
400 ml Wasser mit Kohlensäure
4 Scheiben Bio-Zitronen
2 Stiele Zitronenmelisse

Zubereitung:

Je 50 ml Sirup in zwei Gläser geben mit Kohlensäure auffüllen. Zitronenscheiben halbieren. Melisse waschen. Beides in die Gläser geben und servieren.

Tipp: Der Drink schmeckt auch mit Minze oder Rosmarin und etwas Sekt.