Leinsamen im Müsli, Kürbiskerne auf dem Brot oder Sesam über dem Salat. Die kleinen Samen schmecken nicht nur gut, sondern können auch bei Wechseljahrsbeschwerden helfen. Ich habe den neuen Gesundheitstrend Seed Cycling unter die Lupe genommen.

In der Prämenopause und den Wechseljahren kann es zu einer Änderung des Hormonhaushaltes kommen. Insbesondere die Bildung von Östrogen und Progesteron geht zurück. Wir kennen die klassischen Wechseljahrsbeschwerden wie einen fahle und schlappe Haut, manchmal Akne und Pickelchen, Energielosigkeit und Müdigkeit, Haarausfall oder Stimmungsschwankungen. Dagegen gibt es eine natürliche Hormontherapie aus der Küche. Bei dem sogenannten Seed Cycling kann durch die Einnahme von verschiedenen Samen und Kernen die Hormonproduktion unterstützt und Beschwerden gemindert werden. Die Ölsaaten pushen die Hormone Östrogen und Progesteron und bringen deren Haushalt in Balance.

Kleine Kerne, große Wirkung

Samen, Kerne und Nüsse munden gut, sind günstig, haben keine Nebenwirkungen, passen zu verschiedenen Speisen und sind einfach in die Anwendung. Da die kleinen Körnchen neben vielen guten Fetten, Mineralsoffen und Vitaminen auch reichlich sekundäre Pflanzenstoffe haben, können sie auch hormonelle Dysbalancen beeinflussen und Hormone bilden. Besonders bei Beschwerden des weiblichen Zyklus und in den Wechseljahren findet der Gesundheitstrend Seed Cycling Anwendung. Zum Einsatz kommen hier Leinsamen, Kürbiskerne, Sesamsamen und Sonnenblumenkerne.

So wirkt Seed Cycling auf den Hormonhaushalt

Leinsamen helfen bei Hitzewallungen

Besonders Östrogen ist ein wichtiges weibliches Hormon, das in den Wechseljahren von den Eierstöcken weniger produziert wird. Es verhindert Osteoporose, Arteriosklerose und sorgt für Hautfeuchtigkeit, starkes Haar und festes Bindegewebe. Wer unter einen Östrogenmangel leidet, kann von Leinsamen und Kürbiskernen durch die enthaltenen Isoflavone und Ligane profitieren. Diese Kerne boosten den Östrogenspiegel und mindern Beschwerden. Zudem liefert Kürbiskerne Zink, Leinsamen reichlich Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren. Zink fördert übrigens auch die Progesteronproduktion. Auch bei einer Östrogendominanz können diese Phytoöstrogene für Ausgleich sorgen.

Sesam gegen Falten

In den Wechseljahren verringert sich die Produktion des Gelbkörper-Hormons (Progesteron). Es spielt neben der Schwangerschaft auch eine wichtig Rolle, um Schmerzen zu stillen. Es hilft das Bindegewebe zu festigen und Haut, Haare sowie Nägel zu kräftigen. Und es kann den Knochenabbau und die Faltenbildung beeinflussen. Zudem wirkt es entspannend und schläfrig. Bei einem Mangel kann es zu Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Reizbarkeit kommen. Mit natürlichem Progesteron unterstützen Sesamsamen und Sonnenblumenkerne die Bildung des Hormones. Neben Vitamin E und Selen für eine gut funktionierende Schilddrüse und Progesteronbildung wichtig sind, stecken hier auch Calcium für starke Knochen und Eiweiß in den kleinen Körnchen. Das vorhandene Magnesium ist ein echter Stresskiller und mindert die Produktion von Stresshormonen. Auch in Sesam sind Ligane vorhanden die den Östrogenspiegel beeinflussen können.

Ist Seed Cycling wissenschaftlich bewiesen?

Auch wenn die Wirkung und Effekte auf den Hormonhaushalt wissenschaftlich noch nicht bewiesen wurde, ist ein Versuch mehr Samen und Kerne zu essen es wert. Bisher konnte nur eine Studie zeigen, Leinsamen bei Hitzewallungen in den Wechseljahren helfen können. Aber es schadet die Einnahme der Körner nicht und liefert zusätzlich gesunde Inhaltsstoffe wie Fett und Eiweiß, die für die Hormonbildung benötigt werden.

So funktioniert Seed Cycling

Essen Sie tglich jeweils einen Esslöffel Ölsaaten. Sie können Sie die rohen Samen pur essen oder auch ins Müsli, Smoothie oder in den Frühstücksquark mischen. Auch über einen Salat, als Panade oder als Topping für Suppen eignen sich die kleinen Körnchen. In den Wechseljahren sollten Sie abwechselnd zwei Wochen Leinsamen und Kürbiskerne, dann die nächsten zwei Wochen Sesam sowie Sonnenblumenkerne essen. Am besten gemahlen, geschrotet oder klein gehackt, denn so werden die Inhaltsstoffe vom Körper besser aufgenommen und verstoffwechselt.

Übrigens: Trotz der reichlich vorhandenen Fette sind die Superfoods Abnehmbooster und Figurschmeichler. Sie verhindern Heißhunger, sättigen gut und aktivieren die Verdauung. Das unterstützt eine Gewichtsreduktion und das Abnehmen.

Seed Cycling in der Küche. Rezepte mit Kernen und Samen:

Guten Appetit!